02 Proof-of-Work Protocol vs Kyoto-Protokoll

Im Jahr 2008 wurde das Bitcoin-Konzept auf einer Mailingliste zum Thema Kryptographie veröffentlicht, in Form eines Whitepapers unter der Kennung Satoshi Nakamoto. Es ging darum, basierend auf dem Proof-of-Work (PoW), der in der Szene bereits ein Begriff war, ein Transaktionssystem ohne Überwachung durch eine zentrale Autorität zu etablieren, also das Bezahlen ohne Banken und Zentralbanken zu ermöglichen – rein digital.
Damals war die Notwendigkeit, weniger CO2 zu erzeugen, bereits im allgemeinen Bewusstsein und völkerrechtlich festgelegt. Weltweit arbeitete man an Konzepten zum Klimagas-Sparen. 2005 trat der erste Vertrag mit der Verpflichtung zum CO2-Sparen in Kraft: das Kyoto-Protokoll. Es wurde bereits 1997 von der UN anerkannt. Darin war die Reduktion der Klimagase von 2008 bis 2012 um 5,2 % vereinbart. 2007 wurde die Doomsday Clock wegen der Klimaproblematik auf 90 Sek. vor 12 gestellt.
Ressourcen für den PoW
sind CPU-Zeit und Strom. Nakamoto sieht da, gemäss Whitepaper, eine
Analogie zum Ressourcenaufwand beim Goldschürfen. Der enorme
Strombedarf für Proof und Mining muss ihm klar gewesen sein. Der
Energiehunger des Bitcoin und die damit verbundenen Emissionen waren
bald ein Thema in der wissenschaftlichen Fachpresse. Bitcoin bremst
die Bemühungen, schnell von fossilen Brennstoffen wegzukommen.
Der Strombedarf für Mining und die Aufrechterhaltung der Bitcoin-Blockchain stieg seit der Einführung der Kryptowährung von 0.000005 TWh über 1 TWh im Jahr 2015, 120 TWh vor zwei Jahren auf heute 201 TWh.
Trotz des Kyoto-Protokolls nahm die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 2008 bis 2024 kontinuierlich zu, von 385,57 ppm auf 424,55 ppm, also um über 10 %. Zum Vergleich: Im Jahr 1900 lag sie etwa 23,6 % niedriger als im Jahr 2008.