01 Was bringt ein Bitcoinverbot in der Schweiz?

01.12.2025

Am SBB-Billetautomaten kann man rund um die Uhr Bitcoin kaufen. Auf dem Üetliberg lässt sich der Kaffee mit der Kryptowährung bezahlen. Bitcoin ist etabliert, und die Wallet auf dem Smartphone sorgt für Aufmerksamkeit. In Lugano herrscht Bitcoin-Euphorie, in Zug gibt es das "Crypto Valley", und die Schweizer Börse betreibt die Swiss Digital Exchange (SDX). Doch Bitcoin, das schwarze Loch der Krypto-Galaxie verbraucht 81 % der gesamten Energie des Sektors, und nur ein Bruchteil davon stammt aus erneuerbaren Quellen.

Gletscher schmelzen, Berge bröckeln, und in keinem europäischen Land ist der Artenschwund so dramatisch wie in der Schweiz. Erinnert euch, wie die Berge 2009 aussahen, als Bitcoin begann. Wie die Cayman Islands, das Steuerparadies, das regelmässig von Hurrikans heimgesucht wird, leidet die Schweiz unter zwei Flüchen: Erderwärmung und Habgier. Bitcoin steht für einen klimaschädlichen Kapitalismus. Wir Schweizer scheinen mehr Kapital als Umweltschutz zu wollen. Die Kampagne für ein Bitcoin-Verbot zielt direkt auf das Kernproblem.

Wer heute ein Bitcoin-Verbot fordert, erntet Entsetzen obwohl die Vernunft sagt: Bitcoin muss weg. Der Wohlstand zwingt uns, auf der falschen Seite zu stehen. Wer vom Bitcoin-Hype profitiert, wird nie zugeben, das Klima zu gefährden. Trotz aller Beweise wird er/sie für steigende Nachfrage und Kurse kämpfen, wie es die Wohlstandsgesellschaft verlangt. Wer dagegen protestiert, gilt als Nestbeschmutzer, Spielverderber. Das Klimaproblem zählt dagegen kaum.

Die exorbitante Kurssteigerung der letzten 15 Jahre hat vernünftige Menschen durch Reichtum und Ansehen korrumpiert. Sie fühlen sich einer Elite zugehörig und rechtfertigen ihre Position mit allen Mitteln. Wer am Kapitalmarkt Geld gewonnen hat, fühlt sich jedem mahnenden Wissenschaftler überlegen. Man muss den Klimaforschern nicht offen widersprechen, unter Gesinnungsgenossen genügt es, Mahner zu schmähen, zu mobben – oder gar zu bedrohen.


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Bring die lauten Mahner zum Schweigen", flüstert uns der Dämon der Habgier ins Ohr. Wir blicken in den Spiegel und sehen den/die Schuldige/n: Wir haben Artenschwund und Erderwärmung für unseren Lebensstil billigend in Kauf genommen. Für den Luxus – und wir werden nicht aufhören, solange der Dämon nicht vertrieben ist. Wir werden ihm seinen geliebten Bitcoin nicht wegnehmen. Er würde böse! Und wenn wir Schweizer gegen ihn sind, steht die ganze Welt gegen uns.


Gehörst du zu den wenigen, die den Exorzismus wagen? Bitcoin hängt ursächlich mit unserem Klimaproblem zusammen, das wir mit wirksamen Mitteln bekämpfen müssen. Durch abschalten des Bitcoin, liesse sich eine signifikante Menge CO₂ einsparen, ohne dass jemandem ein Schaden entstünde. Bitcoin würde niemandem fehlen!

Nach Weihnachten soll ein Initiativkomitee stehen und dann geht's los. Bitte um Zuschriften! Weg von der Habgier durch unsere Basisdemokratie! Mit der Mindestanzahl an Unterschriften für die Bitcoin-Verbotsinitiative hätten wir die Chance, das Momentum zu wenden, denn zum Sieg der Kampagne braucht es einen Bewusstseinswandel beim Stimmvolk. Die Befürworter haben bereits zwei Pro-Bitcoin-Initiativen lanciert und beide Male die Mindestanzahl an Unterschriften verpasst.